Dienstag, 24. Januar 2012

Siehst du den Himmel?

Du fährst los. Nach Hause. Mit dem Fahrrad. Zwar kennst du den Weg, den du fahren sollst, aber es ist schon knappe zwei Jahre her, seit du ihn das letzte mal gefahren bist.
Du hörst nur dein Treten in die Pedale und siehst nur dein Licht wie es leuchtet. Denn es ist stockdunkel. Bewölkt und das Wort Straßenbeleuchtung scheint an dieser Stelle eine Art Fremdwort zu sein.
Du merkst wie dir mit einem Mal Wasser ins Gesicht fällt, wie der Wind sich verstärkt bis es schließlich anfängt zu regnen und zu stürmen.
Natürlich ärgerst du dich, weil du noch einen weiten Weg vor dir hast, der grade jetzt- im nassen Dunkeln- nahezu endlos erscheint.
Irgendwann auf halber Strecke hört der Regen auf und du blickst um dich herum. Die Wolken hängen tief am Horizont und darüber- wolkenlos und klar wie ein Glas- kommen die ersten Sterne zum Vorschein. Dir ist es plötzlich egal, wie du zu Hause ankommst, denn du bist viel zu geblendet und abgelenkt von diesem Abendhimmel. Er raubt dir praktisch den Atem. Immer mehr Sterne blitzen auf. Es scheint, als ob jemand diese Sterne in genau diesem Moment extra für dich  so wunderschön erscheinen lässt. Nur für dich. Vor dir siehst du nun Sterne, neben dir und hinter dir. Du bist umgeben von ihnen und bewunderst dieses einmalige Bild. Und du denkst dir mit einem Mal: "Wie schön diese Natur ist, wie sie uns von einem Augenblick zu dem Anderen den Atem rauben kann und uns verzaubert, einfach unglaublich."
Dich scheinen die Sterne nach Hause zu begleiten, einer dieser Sterne scheint besonders hell und du weißt, dass es dein Stern ist. Egal, was passiert. Dieser Stern wird da sein und nicht einfach verschwinden. Denn das ist einzig und allein dein Abendstern. 



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